
«Wer Mehrwert schafft, hat Erfolg» Das Lausanner Proptech-Unternehmen eSMART gehört gemäss Swiss Economic Forum zu den «High Potentials». Immobilia hat sich mit Geschäftsleitungsmitglied Jérôme Ramelet über Wachstumspläne und die anfängliche Zurückhaltung der Immobilienwirtschaft unterhalten.
– eSMART wurde 2011 gegründet, die Geschichte geht aber weiter zurück.
Die beiden Firmengründer Fabrizio Lo Conte und Laurent Fabre, damals Doktoranden im Bereich Mikroelektronik an der ETH Lausanne (EPFL), begannen 2009 mit der Entwicklung einer kostengünstigen und einfach zu installierenden Steuerung der Haustechnik in Wohngebäuden. Ziel einer «Challenge» war es, die Heizung einer Wohnung aus der Ferne zu steuern.
– Was ist die Geschäftsidee?
Wir wollen Bewohnern die Möglichkeit geben, ihre Haustechnik aus der Ferne zu steuern und in Echtzeit Informationen über den Zustand und den Verbrauch abzurufen. Das bringt Vorteile für Eigentü- mer, Bewohner und Bewirtschafter.
– Welche Vorteile?
Eigentümer profitieren in der Vermarktung durch moderne Haustechnik, Bewohner von mehr Sicherheit und Komfort. Die Vorteile für den Bewirtschafter liegen in der Fernwartung und in der Verbrauchserfassung. Der Mitarbeiter hat die Information am Arbeitsplatz zur Verfügung und muss nicht mehr für jede Informationsbeschaffung zur Liegenschaft fahren. Die Investition für eine Wohnung belaufen sich auf rund 1500 CHF. Wir gehen davon aus, dass dieser Betrag dank geringeren Verwaltungskosten in wenigen Jahren amortisiert ist. Ausserdem zeigen Messungen in einer realisierten Überbauung, dass der Energieverbrauch gegenüber Referenzobjekten um 13% gesenkt wird
– Sie sind zuständig für die Strategie des Unternehmens. Welche Pläne haben Sie?
Ursprünglich lag der Fokus auf der Nachrüstung bestehender Immobilien. Hier haben wir dank unserer weltweiten Patente wesentliche technische Vorteile, weil unsere Lösung keine Verkabelung benötigt. Sie kommuniziert über das bestehende Stromnetz. Die grössten Erfolge erzielen wir aber mit Neubauprojekten, so beispielsweise in Projekten wie «Greencity» (siehe separaten Beitrag in dieser Ausgabe) oder «Eikenott» von Losinger Marazzi mit zusammen ausgestatteten 530 Wohnungen. Das Generalunternehmen ist heute einer unserer Schlüsselpartner in der Entwicklung und in der Ausrüstung grosser Überbauungen. Als nächstes lancieren wir eine Lösung für die Hotellerie mit der Steuerung der Haustechnik im Hotelzimmer, Interface für Services sowie die Integration von Video- und Audio-Streaming-Plattformen wie Spotify, Deezer oder Netflix für die Hotelgäste.